Handel mit Differenzkontrakten – CFD-Trading unter der Lupe

In den Medien wird meistens über Geldanlagen wie Aktien, Anleihen oder Tagesgeld und Festgeld berichtet.

Eine Vielzahl von Anlegern sucht tatsächlich nach langfristigen Investments, um Vermögen zu vermehren oder langsam, beispielsweise durch Sparpläne, ein Vermögen aufzubauen.

Es gibt am Markt allerdings auch eine ganze Reihe von Akteuren, die kein langfristiges Investment suchen, sondern eher auf kurze Sicht spekulieren möchten. Neben Optionen und Futures sind dazu seit mittlerweile über zehn Jahren die sogenannten CFDs gut geeignet.

Welche spekulativen Finanzinstrumente gibt es?

Zunächst einmal ist es für Anleger wichtig, dass sie sich in die richtige Gruppe einordnen.

Manche Anleger möchten langfristig investieren, andere wiederum kurzfristig spekulieren. Auf Grundlage dieser Einteilung ist es dann wichtig, die passenden Finanzinstrumente zu nutzen, um die eigenen Vorstellungen und Ziele zu verwirklichen.

Wer kurzfristig handeln und spekulieren möchte, dem stehen am Markt insbesondere die folgenden Produkte zur Verfügung:

  • Optionen
  • Futures
  • Optionsscheine
  • CFDs
  • Devisenhandel

Bis vor einiger Zeit hätte in diese Auflistung ein weiteres Finanzprodukt gehört, die sogenannten binären Optionen. Diese sind allerdings seit Mitte 2018 innerhalb der Europäischen Union verboten.

Bei Optionen, Optionsscheinen und Futures sehen viele Trader ein Problem darin, dass diese Derivate relativ komplex sind. So musst du einen Zeitwert beachten, verschiedene Kennzahlen zur Analyse nutzen und darüber hinaus ist die Volatilität dieser Finanzinstrumente relativ hoch.

Deswegen ist der Handel mit Differenzkontrakten, das CFD-Trading, in den vergangenen Jahren sehr beliebt geworden.

Worum handelt es sich bei Differenzkontrakten?

Differenzkontrakt ist faktisch die deutsche Übersetzung des englischen Fachbegriffes Contract For Difference, kurz CFD.

In diesem Fall triffst du mit dem CFD-Broker eine Vereinbarung, dass dir bezogen auf einen bestimmten Basiswert und Kaufpreis die Differenz zum jeweils aktuellen Kurs gezahlt wird, wenn du die Positionen verkaufst.

Letztlich ist das CFD-Trading allerdings nichts anderes, als die Spekulation auf bestimmte Basiswerte und deren Entwicklung. Beim CFD-Trading gibt es mehrere Gruppen von Basiswerten, die oftmals ebenso als Underlying oder Assets bezeichnet werden.

Dazu zählen insbesondere die folgenden Gruppen:

  • Aktien
  • Indizes
  • Rohstoffe
  • Währungen
  • Kryptowährungen

Wie funktioniert das CFD-Trading?

Das CFD-Trading ist auch deshalb beliebt, weil der Handel einfach verständlich ist, selbst für Anfänger. Du musst nur wenige Entscheidungen treffen, bevor du mit dem Handel von Differenzkontrakten beginnen kannst.

Bevor du den ersten Handelsauftrag erteilen kannst, musst du die folgenden Schritte vornehmen:

  • CFD-Broker wählen und Handelskonto eröffnen
  • Art des Basiswertes festlegen, etwa Aktien
  • Konkreten Basiswert wählen, etwa Mercedes-Benz Aktien
  • Für Richtung der Spekulation entscheiden, also für das Spekulieren auf steigende oder fallende Kurse
  • Order erteilen

Beim CFD-Trading existierten nur zwei Möglichkeiten, nämlich auf steigende oder fallende Kurse zu spekulieren. Mit eventuellen Zeitwerten oder Kennzahlen, die beim Handel mit Derivaten wie Optionen oder Futures wichtig sind, musst du dich hingegen beim CFD-Trading nicht beschäftigen.

Entscheidend ist nur, ob der Basiswert die gewünschte Kursentwicklung nimmt oder nicht.

Ein wichtiger Teil der Funktionsweise des Handels mit Differenzkontrakten ist der Hebel. Dieser ist notwendig, weil jedes CFD den entsprechenden Basiswert im Verhältnis 1:1 abbildet.

Das bedeutet: Möchtest du beispielsweise auf einen steigenden DAX spekulieren, musst du mindestens ein DAX-CFD kaufen. Dieser Kontrakt kostet derzeit mehr als 16.000 Euro, was ein nicht unerheblicher Preis ist.

An dieser Stelle wären vermutlich nur wenige Trader bereit, 16.000 Euro oder mehr in spekulativen Finanzinstrumente zu investieren. Hier setzt der Hebel an. Der Broker leiht dir dadurch Geld, und zwar den weitaus größten Anteil des Gesamteinsatzes.

In der Praxis vorwiegend die folgenden Hebel zu finden:

  • 20:1
  • 50:1
  • 100:1
  • 200:1

Was bedeutet nun der Hebel im Detail? Ein Hebel von beispielsweise 50:1 beinhaltet, dass der CFD-Broker für jeden Euro, den du von deinem Kapital einsetzt, 50 Euro leiht.

Um beim vorherigen Beispiel DAX zu bleiben: Würdest du ein DAX-CFD kaufen, müsstest du beim Gesamtpreis in Höhe von über 16.000 Euro und einem Hebel von 50:1 lediglich etwa 320 Euro Eigenkapital einsetzen. Der Rest, also über 90 Prozent des Gesamtvolumens, wird dir vom Broker in Form des Hebels geliehen.

Der Hebel ermöglicht vielen spekulativ eingestellten Tradern am Handel mit Differenzkontrakten teilzunehmen.

Welche Chancen und Risiken beinhaltet CFD-Trading?

Wenn du mit Differenzkontrakten handeln möchtest, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass Verluste bis zum Totalverlust möglich sind. Die Risiken beim CFD-Trading sind enorm.

Jedoch besteht auch die Chance auf sehr hohe Gewinne und das innerhalb eines kurzen Zeitraums. Angenommen, du hast zehn DAX-CFDs gekauft. Und der Deutsche Aktienindex verzeichnet in den nächsten vier Wochen ein Plus von fünf Prozent. Dann würde dies bei einem Hebel von 50:1 dazu führen, dass du – bezogen auf den eigenen Kapitaleinsatz – eine Rendite von satten 250 Prozent erzielst.

Noch höher würde der Gewinn ausfallen, wenn der Hebel statt 50:1 zum Beispiel bei 200:1 oder 400:1 liegen würde. Nicht vergessen darfst du jedoch, dass ein hoher Hebel schnell dazu führen kann, dass der Margin (Sicherheitsleistung) nicht mehr ausreicht. Dann müsste der Broker die Position eventuell schließen, was einen Totalverlust bedeuten würde.

Daher raten viele Experten gerade Anfängern dazu, mit kleineren Hebeln von 10:1 oder 20:1 zu starten.

Kann jeder am CFD-Trading teilnehmen?

Tatsächlich zählt es auch zu den Gründen der Beliebtheit des Handels mit Differenzkontrakten, dass praktisch jeder an CFD-Trading teilnehmen kann.

Alles, was du benötigst, ist:

  • Endgerät (PC, Laptop, Tablet oder Smartphone)
  • Internetverbindung
  • Handelskonto beim CFD-Broker
  • Kapital zum Spekulieren

Bei den meisten CFD-Brokern gibt es relativ geringe Mindesteinzahlungen, die zum Teil nur bei 100 Euro liegen. Demzufolge ist das CFD-Trading grundsätzlich jedem zugänglich, der einmal mit wenig oder viel Kapital auf die Entwicklung von Basiswerten spekulieren möchte.

Beliebt ist der CFD-Handel daher in nahezu allen Bevölkerungsgruppen, angefangen von anständig bezahlten Managern über Hausfrauen und Studenten bis zu Geringverdienern sowie Auszubildenden, die ein paar Hundert Euro spekulativ investieren möchten.

Ein Broker-Vergleich sollte jedoch durchgeführt werden, denn zwischen den Anbietern existieren einige Unterschiede, die für den Kunden relevant sein können.